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Entwickler und Entwicklerinnen kennen das: In neuen Software-Projekten geht es oft zuerst um die Funktionen und das Design. Realistische Nutzdaten zu Test- und Demozwecken fehlen in diesem Stadium meistens noch. Wenn trotzdem Beispiel-Texte erstellt werden müssen, schlägt die große Stunde des Lorem Ipsum. Der sinnlose Blindtext taucht so oft in Tests auf, dass man ihn im Grunde einen Klassiker der Internet-Literatur nennen müsste.
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Da aber nicht alle Demodaten Fließtexte sind und es vor allem von einer ausgeprägten Ideenarmut zeugt, immer den gleichen Text als Platzhalter zu verwenden, haben die Innovations-Titanen vom subshell-Entwicklerteam „Weasel“ (nachfolgend „wir“ genannt) in einem aktuellen Projekt einen eigenen Ansatz zum Erzeugen von Demo-Texten gewählt.
Das war die Aufgabe: Für eine komplette Neuauflage des Sophora Add-ons „Maps“ wollten wir eine Web-Komponente erstellen, die Nutzern das Setzen und Verwalten der Punkte, Flächen oder Pfeile auf der Karte ermöglicht. Damit sollte eine eigene Bearbeitung unabhängig vom Anbieter der Kartendaten ermöglicht werden.
Weil die Nutzdaten und Konfigurationen im Betrieb erst beim Einsatz durch den DeskClient gesetzt werden, mussten wir für alle unterstützten Datenformate Beispiele im Entwicklungssetup bereitstellen.
Hierfür benötigten wir natürlich auch Beispiel-Fülltexte. Dass hier kein Lorem Ipsum stehen durfte, war Ehrensache. Doch woher sollten die Texte kommen? Das Team Weasel hatte eine echte Nuss zu knacken.
Beim Lösen der Aufgabe zeigte sich: quer denken macht kreativ. Wir sahen uns die Maps einfach mit Kinderaugen an und entwarfen zunächst eigene Bilder, Muster und Figuren anhand der Karten. Diese erschließen sich oft spontan assoziativ.
Beispielsweise also, indem man einfach entsprechende Muster mit Punkten und Flächen malt (Bild 1), sie in Anlehnung an Marker auf der darunterliegenden Karte setzt und benennt (Bild 2) oder in Anlehnung an qualifizierendes Halbwissen aus dem Bereich Geographie improvisiert (Bild 3). Die so entstandenen Punkte auf der Karte waren unsere Vorlagen für kurze Texte, die sich so ganz spontan ergaben und wie von selber schrieben.
Inspirationen für eigene Texte abseits von Lorem Ipsum boten auch die Beschriftungen zu den Styles der Elemente auf der Karte, die von einleuchtenden Werten (Rotes Kreuz auf blauem Kreis) bis zu exotischen Kombinationen (Rot-weiße Linie mit Pylonen an den Endpunkten) variierten.
Nach diesen Texterfolgen war das Team Weasel nicht mehr zu bremsen. Genauso wie eigene Fülltexte haben wir auch Beispielformen selbst entwickelt. Das ließ sich mit GeoJson optimal umsetzen.
Bei GeoJson handelt es sich um ein standardisiertes Format, mit welchem komplexe Formen anhand von geographischen Angaben generiert werden können.
Und weil im Team Weasel der Name Programm ist, war schnell klar, dass ein überdimensionales Weasel das bestmögliche Beispiel-GeoJson sein würde.
Folglich haben wir uns einfach eine passende GeoJson-Datei aus einem passenden Weasel-Bild erzeugt und es mitten in die Nordsee gesetzt. Seht selbst:
Und weil das so schön funktioniert hat, heißt es für Team Weasel auch in Zukunft: Nie wieder Lorem Ipsum!