Die JAX 2017 in Mainz

Tipps, Tricks und neue technische Inputs.

Sebastian & Jan rekapitulieren die JAX 2017
Sebastian & Jan (Bild: subshell/CC BY)

Vom 08. bis 12.05.2017 fand in Mainz die JAX 2017 statt. Sebastian und Jan von subshell nahmen zum ersten Mal an der Konferenz für Softwareentwicklung teil und berichten von ihren Eindrücken.

Was ist das Ziel bzw. der Sinn dieser Veranstaltung?

Jan: Hauptsächlich geht’s um Wissensaustausch durch diverse Talks. Dabei dreht sich alles um die gesamte Java Welt.

Sebastian: Die Talks zu aktuellen Themen geben einem das Gefühl, am Puls der Zeit zu sein, zu erfahren, was in der Java-Welt abgeht und was die nächsten Trends sind.

Einige Talks haben gesellschaftliche Bezüge und gehen über JAVA hinaus – etwa, wenn es um Security, also Datensicherheit geht oder um das agile Arbeiten.

Jan: Genau, die meisten Themen waren technisch angehaucht, aber es gab eben auch Veranstaltungen zu Meta-Kategorien.

Welche Talks waren für Euch besonders interessant?

Jan: Da gab es viele. Es gab eine JAX-App, die ich ganz cool fand. Sie bietet die Möglichkeit, die Talks zu favorisieren und zu filtern.

Ich war mehr in technischen Talks, in denen es um Design-Patterns und um konkrete Entwicklungstools ging.

Sebastian: Ich habe einen Talk zur Cyber-Security besucht. Besonders spannend daran war, dass eine große Schwachstelle nicht etwa die Technik ist, sondern der Mensch selber – zum Beispiel durch das Klicken auf Phishing-Emails.

Wenn die Menschen also selber das größte Security-Problem sind, ist es schwer, Daten zu schützen.  Beispielsweise werden Fake-Websites zu bestehenden Sites erstellt mit Adressen, in denen anstelle von kleinen l‘s große i‘s verwendet werden, wie es z.B. bei subshell.de möglich wäre. Wenn man sich dort einloggt, werden die Log-In Daten missbräuchlich weitergegeben oder verwendet.

Was war Euer persönliches Highlight?

Sebastian: Es gab mehrere kleine Highlights. Ich habe mir manchmal gewünscht, mich dreiteilen zu können, weil viele interessante Vorträge parallel liefen. Project Lombok war interessant.

Was ist das?

Sebastian: Project Lombok ist ein Tool, welches Code generiert. Wir setzen es auch bei subshell ein.

Jan: Genau, typischen Code, den man immer wieder schreibt, welcher aber alles unübersichtlich macht. Das kann man dann abkürzen und durch Project Lombok erzeugen lassen. Der Referent war äußerst kompetent und hat erklärt, wie beispielsweise ein Compiler funktioniert, der die Codes übersetzt.

Sebastian: Bei ihm kam wirklich viel Wissen rüber. Interessant waren für mich auch Anti-Patterns. Jan, willst du erklären, was das ist?

Jan: Anti Patterns sind typische Programmierstile , die eigentlich ungünstige Lösungsansätze darstellen. Das war eher ein „ins Gewissen-reden Talk“. Schwierig ist es aber, daraus eine Konsequenz zu ziehen.

Sebastian: Ich fand es ganz cool, dass man für seine eigenen Fehler sensibilisiert wird. Beim nächsten Mal überlegt man sich dann vielleicht bewusst, ob man nicht eher ein Design-Pattern nimmt, statt ein Anti-Pattern.

Habt Ihr denn in eurem Arbeitsalltag schon gemerkt, dass Ihr darauf achtet?

Sebastian: Beim Talk habe ich schon eher darauf geachtet, was Anti-Patterns bei uns sein könnten, und habe einige wiedererkannt. Jetzt bei der Arbeit aber eher noch nicht.

Jan:  Die Quintessenz solcher Konferenzen ist, dass man Inspirationen und Ideen erhält, von denen man einige für seine eigene Arbeit nutzen kann.

Praxistipps und Ideen für das Programmieren waren auch meine Haupterwartung an die Konferenz.  Ein gutes Beispiel war der Talk zu Bare Metal-Design, in dem es darum ging, genau auf den Programmierinhalt zu schauen und den Kundenwünschen nachzugehen, statt drauflos zu programmieren.

Sebastian: Mein Ziel war es, neue Technologien anzuschauen, deshalb habe ich mir auch unter anderem GraphQL angeguckt und all das was ich auch im Kundenkontakt noch brauche. So auch Fast Data und Big Data Vorträge, agil und andere, um einen Überblick zu bekommen.

Habt Ihr auch Workshops besucht?

Jan: Nein, aber ich habe einen Talk besucht, der interaktiv gestaltet war, Clean Software Design. Da ging es darum, wie man Software anständig designen sollte und was es für typische Fehler gibt.

Der Redner hatte ein Tablet mitgebracht und ein Bild geöffnet. Er hat dann das Publikum gebeten, mit ihm gemeinsam ein Klassendiagramm zu malen. Dabei merkte er an, was typisch ist und was man besser machen könnte.

Seid Ihr mit anderen Teilnehmern ins Gespräch gekommen?

Sebastian: Unser Fokus war erst mal das Miterleben - auch deshalb, weil es unser erster Besuch war. Wir haben uns eher untereinander ausgetauscht und einen Überblick verschafft. Es gab in den Pausen viele Firmen, die einen anwerben wollten und viel Gedränge an den Ständen. Da haben wir uns lieber zurückgezogen, haben gegessen und uns über die Talks unterhalten.

Wie würdet Ihr den Ablauf und die Organisation der Veranstaltung bewerten?

Sebastian: Also von der Planung und dem Timing her war es super, manchmal war das WLAN überlastet.

Würdet Ihr wieder hinfahren?

Sebastian: Ja, ich fand es cool.

Jan: Es war praktisch, um zu hören, was bei anderen Sache ist, was trendy ist und welche hippen Begriffe durch die Gegend geistern.

Das Interview wurde von Hêvi geführt.

Hêvi Sari
Hêvi Sari
10.01.18
Icon