#KubeconBarcelona
Mathis, Philip und Konrad von Team Weasel besuchten die KubeCon/CloudNativeCon in Barcelona.
Einer der bedeutsamsten Trends in der Entwicklung der letzten Jahre war sicherlich das Bemühen um eine Software, die direkt in der Cloud betrieben wird. Das betrifft sowohl die Software selbst als auch die Plattform, auf der sie läuft.
Der faktische Standard für letzteres ist mittlerweile eindeutig Kubernetes. Auch wir bei subshell und insbesondere beim Team Weasel beschäftigen uns in letzter Zeit verstärkt mit diesem Standard und betreiben auch einen eigenen Kubernetes-Cluster.
Und da man ja nie auslernt, besuchten Mathis, Philip und Konrad von Team Weasel die diesjährige KubeCon/CloudNativeCon in Barcelona.
Wer genaue Einblicke in die Talks haben möchte, dem sei die von der Cloud Native Computing Foundation erstellte YouTube-Playlist mit Videos der Talks von der Konferenz empfohlen, darin ist auch der interessante Talk von Kaslin Fields zu finden:
Für uns waren neben Talks zu spezifischen Tools aus dem Kubernetes-Ökosystem insbesondere die Vorträge interessant, die sich mit der Migration bestehender Software-Systeme hin zu einem Cloud-Setup beschäftigten.
Im Grunde kann man dabei zwei Hürden ausmachen, die es zu überwinden gilt.
Da ist zunächst die Technik: Klassische Software ist zu einem großen Teil noch monolithisch gestaltet und kann sich den Prinzipien von Cloud-Native-Applications nicht anpassen. Diese Software zu modernisieren ist ein nicht gerade trivialer Prozess, der aber mit Sachverstand und entsprechenden Ressourcen durchaus bewältigt werden kann.
Zweitens muss bei den Beteiligten ein Umdenken stattfinden: Vorgehensweisen, die früher vielleicht praktikabel waren, sind im Kubernetes-Umfeld nicht mehr optimal. Die Resultate traditioneller Herangehensweisen können dann schlecht genutzte Ressourcen, sich gegenseitig blockierende Komponenten und ein Mangel an Flexibilität sein.
Für letzteres gab es bei der Konferenz sehr anschauliche Beispiele, die zeigen, dass etliche der über 7000 Teilnehmenden in puncto Ressourcen-Management von Kubernetes hätten lernen können.
Ein Beispiel: Viele Vorträge fanden in größeren Sälen statt, die eigentlich Raum für mehrere hundert Zuhörer geboten hätten. Leider nur eigentlich, denn mehrfach konnten wir beobachten, wie in mehreren Reihen immer nur die Plätze links und rechts am Rand besetzt wurden – oftmals von Zuhörern, die sich dann dort mit ihren Notebooks ausbreiteten und damit faktisch alle anderen davon abhielten, die Plätze weiter in der Mitte zu nutzen.
Infolgedessen blieben immer wieder Zuhörer am Rand stehen, weil sie nicht über die Randsitzer klettern wollten – eine bizarre Konstellation.
Die Motivation hinter der konsequenten Randbesetzung war sicherlich, zum Ende des Vortrages schnell aus dem Raum zu kommen, um dann beim nächsten Vortrag in einem anderen Raum wieder einen der begehrten Randplätze ergattern zu können oder in der Mittagspause bei der Essensausgabe ganz vorne am Start zu sein.
Neben der ineffizienten und wenig flexiblen Nutzung der Ressource Stuhl gab es auch einen organisatorischen Engpass.
Um von den Vortragsräumen zur Ausstellungshalle und zu den Snack-Gelegenheiten zu gelangen, musste ein Durchgang im Obergeschoss genutzt werden, der via Aufzug und Rolltreppe zu erreichen war.
Die Aufzüge waren aber wohl eher ein Insider-Tipp. Die allermeisten Besucher nutzten die Rolltreppe, die somit zu den fixen Pausenzeiten zu einem Nadelöhr wurde – nur gut, dass sie nicht ausfiel.
Derartige kritische, aber nicht parallelisierte Komponenten würde man wohl in einem Kubernetes-Cluster vermeiden.
Die von uns beschriebenen Begleiterscheinungen sollen keinesfalls den positiven Gesamteindruck der Konferenz schmälern. Wir waren froh, dabei gewesen zu sein.
Aber wie wir gesehen haben, ist es noch ein gutes Stück Weg, bis die Cloud-Native-Prinzipien sich bei uns IT-lern und der von uns genutzten Infrastruktur vollends durchsetzen.
Wir arbeiten jedenfalls daran.